Neubau Campus Wattwil, offener Wettbewerb ©

Ort des Entwurfs ist eine aktuell als Sportanlage genutzte Ebene zwischen dem malerischen Ufer der Thur und der stark befahrenen Ebnaterstrasse, hinter der sich rasch die hügelige Landschaft zeigt, welche sich auch auf der andern Flusseite hinter dem Bahnhof in die Höhe entwickelt. Südlich grenzt der Perimeter an ein grossmasstäbliches Gewerbegebiet, im Norden entwickelt sich hinter der Sporthalle ein kleinmasstäbliches Wohnquartier. In der Körnung knüpft der Entwurf an die Masstäblichkeit des Gewerbegebietes und der neuen Bahnhofbebauung gegenüber der Thur an.

Diese wird als prägendes landschaftliches Element verstanden, der Neubau - flussbegleitend - als ein einziges klares Volumen parallel nahe zum Fluss gesetzt, die Thur so räumlich gefasst. Die Schule wird zum öffentlichen Gebäude. Folgerichtig orientieren sich ein breiter Eingangsbereich sowie die Mensa auf diesen Flussraum. Der motorisierte wie der Zweirad-Verkehr werden auf der Strassenseite zu den unmittelbar angrenzenden Parkiermöglichkeiten gelenkt und über den an der Nordseite situierten Eingang in den Aufenthaltsbereich geführt.

Der Neubau bezieht seine Spannung aus dem Spiel der Öffnungen, welche die innere Organisation wiedergeben, den beiden die Zugänge markierenden Rücksprüngen und den drei Schaufenstern zu den Laborräumen. Sie bilden die naturwissenschaftlichen Tätigkeiten prominent und transparent ab - wecken Aufmerksamkeit, erzeugen Öffentlichkeit.

Das Programm verteilt sich auf das Erdgeschoss und 4 Obergeschosse. Ein Untergeschoss wird nicht erstellt, aus Überlegungen zu Ökonomie, Flexibilität und somit letztlich für eine nachhaltige Lösung. Foyer und Aufenthaltsbereich verbinden Z-förmig die beiden Eingänge über drei Lichthöfe, welche die Treppenanlagen begleiten. Daraus entwickelt sich das innenräumliche Grundkonzept mit den drei Raumclustern, das sich über alle Geschosse erstreckt. Es entstehen intimere und abwechslungs-reiche Raumsequenzen, die der gesamten Schule räumlich einen geeigneten Masstab geben, ohne die Funktionalität einzuschränken. Die einzelnen Geschosse sind direkt in den Texten bei den Grundrissen beschrieben.

In der äusseren Erscheinung spricht der Bau mit den umliegenden muralen Bauten. Die Holzfassade - im Erdgeschoss in Analogie aus Ortbeton - wird nicht im Sinne einer tradierten Holzbauweise entwickelt sonern aus der Traditon der Moderne konzipiert. Weiss lasiert verschmelzen die aus identischen Brettern geschalte Betonwand und die hölzerne Hülle zu einem einzigen Gewand, ohne aber ihre Nähte zu verbergen. Dessen Futter im Innern besteht vollumfänglich aus Holzelementen, gegliedert durch das Raster der vorgefertigten Tragstruktur aus Stahlbeton.


Wettbewerb: 2020

Zusammen mit R.Müller und D.Verdan, www.mv-architekten.ch

Aussenansicht. Hansjörg Betschart Architektur ©.
Innenansicht. Hansjörg Betschart Architektur ©.
Innenansicht. Hansjörg Betschart Architektur ©.

Hansjörg Betschart Architektur, Bülach   -   innovative und hochwertige Architektur für ihre individuellen Bedürfnisse.

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